EINS ZU EINS Festival

Alte Münze Berlin | 7. - 11.Oktober 2020

Künstl. Leitung:

Max Brand & Bastian Sistig

Co-Kuration:

Lina Brion, Katharin Ahrend

Produktionsleitung:

Chiara Galesi

Produktionassistenz:

Nara Virgens

Social Media:

Clara Schulze

Presse:

Kerstin Böttcher

Tech. Leitung:

Florian Fink

Gestaltung:

Peter Behrbohm

Webseite:

Antom Steenbock

Grafik:

Leon Lechner

Fotos:

Jonas Fischer

Grafic Record.:

Tonina Matamalas

Förderer:

Das Festival wurde ermöglicht durch die Spartenoffene Förderung für Festivals uns Reihen der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, durch die Bezirkskulturförderung Mitte, das Nationale Performance Netz und die Alte Münze Berlin. Eine Koproduktion der Spreewerkstätten mit der &sistig GbR. Mit freundlicher Unterstützung durch das Historische Konzernarchiv der KfW Bank und das Archiv der Deutschen Bundesbank.

Künstler*innen:

Adele Dittrich Frydetzki & Ko., Carolin Millner und die Gruppe Eleganz aus Reflex, Lunatiks, Tanja Krone, Friedrich Greiling (Mittekill) und Johanna-Yasirra Kluhs, Caroline Creutzburg, Anna Zett, Hermann Heisig, Jule Flierl, Kristof Trakal, WKC, Olivia Wenzel, Therese Koppe, Alle werden fallen, Sarah Marrs, Henryk M. Gericke, Claus Löser, Andrea Hüber-Rhone, Vienne Chan, Henrike Naumann, Markus Böick, Malte Bartsch, Malte Wandel, Bahar Noorizadeh, Samantha Bohatsch und Ines Johnson-Spain

EINS ZU EINS ist ein Festival für Theater, Performance, Bildende Kunst, Film, Musik und Diskurs auf dem Gelände der ehemaligen Münzprägeanstalt der DDR, ALTE MÜNZE BERLIN. Ausgehend von seinem historischen Austragungsort setzt sich das Festival mit dem Freilegen, Dokumentieren, Abwickeln und Umschreiben von DDR Geschichte(n) auseinander und rückt die vielfältigen Auseinandersetzungen zeitgenössischer Künstler*innen, insbesondere der sogenannten Nachwendegeneration und der letzten Generation Ost in den Vordergrund. Mit welchen Perspektiven blicken sie auf DDR Geschichte, 30 Jahre nach 1990? Von welchen Narrativen wird die Geschichtsschreibung der Deutschen Einheit noch heute dominiert und von welchem Verständnis geht der Begriff Wiedervereinigung aus?

Mit dem Titel EINS ZU EINS bezieht sich das Festival auf den Umtauschkurs (Mark der DDR zu DM) und verweist auf den unnachgiebigen Versuch zu vergleichen, anzupassen, aufzuwiegen, sowie die Unmöglichkeit, zwei Staaten, ihre Bewohner*innen und ihre Geschichten vereinfacht in Beziehung zu setzen. Ab dem Sommer 1990 transportieren Bargeldtransporter der Bundesbank 460 Tonnen DM in den Osten, während zur gleichen Zeit die Vernichtung der Mark der DDR eingeleitet wurde. Von nun an werden in der ALTEN MÜNZE Berlin DM, später dann € geprägt.

Seit 15 Jahren ist die Münzproduktion eingestellt. Heute entsteht ein Kulturstandort.Das Festival EINS ZU EINS gruppiert sich somit auch um ein spezifisches historisches Ereignis des Verschwindens. Mit der flächendeckenden Einführung der DM als alleiniges Zahlungsmittel in Ostdeutschland verschwindet 1990 nicht nur die Mark der DDR sondern auch das Wirtschaftssystem, dessen Instrument sie war. Im übertragenen Sinn steht die Einführung der DM nicht nur für die Abwicklung einer Währung, sondern auch eines Erfahrungsraumes. Von solchen Erfahrungsräumen handeln die eingeladenen künstlerischen Arbeiten: sie widmen sich marginalisierten Perspektiven, erproben emanzipatorische Ost-Narrative und befragen gängige Erzählweisen. Vom wenig besprochenen Erbe der DDR Aktionskunst, dem Ende des Stahlkombinat in Brandenburg oder den Schicksalen ehemaliger Vertragsarbeiter*innen aus sozialistischen Bruderstaaten. Zwischen Realposie, fiktionalisierten Lebensläufen, und einem immersiven Serienformat zur (Re-)Konstruktion von Geschichtsverläufen, erkunden die Performances, Installationen, Filme und Gespräche Praktiken des Erinnerns und machen Unerhörtes hörbar. Dabei laden die künstlerischen Arbeiten das Publikum ein, gemeinsam auf die Vielschichtigkeit der historischen Prozesse zwischen Einheit und Ver-un-einigung zu blicken.


„Eins zu Eins" - kein schlecht gewählter Titel für eine Festival, dass sich mit dem Folgen der Deutschen Einheit beschäftigt. Eins zu Eins, dass verweist ja irgendwie auf Gleichstand, auf Augenhöhe, vielleicht auch auf einen Wechselkurs und im Rückblick auch auf ein "Eins zu Eins", so war es.“ , Deutschlandfunk Kultur


„Welcher Blick dominiert heute auf die DDR und den Einheitsprozess. Die Theatermacher Bastian Sistig und Maximilian Brands beleuchten als Kuratoren eines viertägigen Festivals ungewöhnliche Aspekte, beispielweise den Feminismus der DDR.“ Berliner Morgenpost


„Wie prägend ist die deutsch-deutsche Geschichte der Eltern und Großeltern für das eigene Erleben und den eigenen Blick? Mit diesen Fragen setzt sich das Festival "EINS ZU EINS - Festival für zeit- und ortsspezifische Künste" auseinander.“, RBB Kultur


„Das umfangreiche Programm ist nicht nur äußerst klug, vielfältig, informativ, hintergründig und abwechslungsreich ausgewählt, sondern auch das Ausstellungsdesign glänzt mit ausgesucht schöner Ausstattung, intelligenter Besucherführung und klarar Aufmachung“, Birgit Schmalmack, hamburgtheater.de